25 Jun
So liebe Kinder…
Wie die Überschrift bereits verrät haben wir (und der gute VW selbstverständlich) es tatsächlich und gegen alle Wetten bis zum Nordkap geschafft. Dort ist es durchaus ein wenig kälter und windiger als erwartet. Dafur hatten wir bei wenigen Grad über Null das Nordkap mehr oder weniger für uns und was noch viel besser war, die Sicht war durchaus als gut zu beschreiben. Viele andere Reisende berichtet von totalem Nebel und einer Sicht die gen Null ging. Doch mehr dazu im Tagebuch das ja leider immer ein paar Tage Verzögerung hat…
Apropo Tagebuch, im Anschluss noch ein paar Tage der bereits vergangenen Woche… Fröhliches Stöbern!
Der erste Schnee / Tag 16
Wir standen recht früh auf und auf dem Weg nach Ivalo hielten wir im Urho Kekkosen National Park. Auf einem kleine 3 std. Trail gab es neben jeder Menge Natur auch Überreste deutscher Stellungen zu besichtigen, da die örtlichen Kupfer und Nickel Reserven gut bewacht wurden.
Beim Abendessen an nem herrlichen klaren Bergsee wurden wir dann noch von einem Darmstädter angesprochen und man plauschte über das Nordkap und diverse Reise-Erfahrungen.
Der Einfachheit halber musste auch wieder ein Campingplatz herhalten.
Auto gegen Kanu tauschen / Tag 17
Am nächsten Morgen erkundigten wir uns nach Mietpreisen für die Kanus am Inari-Lake und beschlossen sogleich eine kleine 2 tätige Tour zu starten. Gesagt getan und gegen Mittag paddelten wir schon fröhlich dem feuchten Horzont entgegen. Angeln und ein kleiner Regenschauen hielten uns auf Trab, bis wir später einen mit “Feuerstelle” makierten Platz ansteuerten. Positiv überrascht waren wir über eine Toilettenhäuschen aus Holz, 2. Hütte für Brennholz und eine Schutzhütte inkl. Deutschem 8kw Holzofen.
Keine Menschenseele außer uns und so nahmen wir gleich die Hütte in beschlag. Später steuerte dann noch eine Einheimischer mit seiner Familie den Grillplatz vor der Hütte an um den Abend am Lagerfeuer und Bärenspießen (ja mit Braunbärenfleisch!) zu genießen. Später schenkte uns besagter Finne noch einen Hecht den wir einfach in kleinen Stück frittierten weil wir nicht mal Salz und Pfeffer dabei hatten.
Trotzdem gut… Gute Nacht.
Kein Bier auf Hawaii / Tag 18
Der Geruch von angebrannten Pancakes und das dazugehörige Gefluche trieben mich entgülitg aus dem Schlafsack. Das Frühstück konnte dennoch gerettet werden und das für unserer Verhältnisse frühe Aufstehen (9Uhr) erklärte sich durch das deutsche Fußballspiel (gegen Serbien das wir gegen Mittag auf dem Campingplatz sehen wollten. Nach der Pleite gegen Serbien begannen wir damit das Auto umzuräumen damit überhaupt Platz für unseren 3. Teilnehmer war.
Die Rückbank war bis dahin noch wertvoller Stauraum. Nach 2 Stunden “Gepäck-Tetris” waren wir mit dem Ergebnis zufrieden und schmiedeten fleißig Pläne wie wir die durchaus noch als üppig zu beschreibende Alkohol-Vorräte über die Nicht-EU Grenze nach Norwegen bekommen. 1 Liter über 22,5 Vol/% pro Erwachsener…. Es wurden einfach zahlreiche Grenzüberfahrten als vorzeitige Lösung hingenommen.
Welcome to Norway / Tag 19
Seit dem Mittag kreuzen wir durch Zentral-Lappland. Auch besuchen wir ein Denkmal ,das an den Lapplandkrieg im Winter 44/45 erinnert, in dem sich 3 finnische Jägerbatallione vergeblich gegen die sich zurückziehende 20. Deutsche Gebirgsarmee zur Wehr setzten.
Die Bäume auf dem Weg zu norwegischen Grenze werden immer kleiner und die ersten Tundra ähnlichen Landschaftsstiche tauchen vor unserer Motorhaube auf. Kurz vor der Grenze wird ein Großteil unseres Schnapses im Wald versteckt, da uns ein Wohnmobilfahrer Tage vorher noch den Floh ins Ohr gesetzt hatte, an der Grenze würde fast jedes Fahrzeug kontrolliert werden. Die erste Testfahrt mit nur etwas zuviel Sprit an Bord verläuft ohne jegliches Interesse der Grenzer an unserem Auto. In Norwegen wird ein Campingplatz aufgesucht und danach sich auf die Suche nach einer norwegischen Angellizenz gemacht. Es sollte in einer Suche nach “Passierschein A38” (für alle Asterix Fans) enden. Wir besuchten Touristeninfo – Tankstelle – Postamt. Dort gabs den Hinweis man müsse außerdem zur Polizeistation, die aber erst übermorgen früh wieder aufmacht… Hacken dran… Außerdem wird der restliche Alkohol ( bestimmt 10 Flaschen) über die Grenze geschmuggelt… Später am Abend treffen wir ein holländisch-deutsches Pärchen das sich mit einem gelben Rennwagen der Firma Citroen auf den Weg ans Nordkap gemacht hat.
Wir quatschten viel über großkalibrige Faustfeuerwaffen und natürlich Autos. Die Liebhaber des großen französischen Kleinwagens hatten sich aufgrund merkwürdiger Geräusche aus Richtung Getriebe in Schweden ein Austauschteil von einem Leidensgenossen gekauft . So sind Entenfahrer halt. Man hilft sich gerne, auch wenn die Ersatzteilpreise nicht ganz auf heimische Niveau lagen. Trotzdem weiterhin gute Fahrt euch beiden mit dem GROSSEN GELBEN.
Jetzt sind wir zu dritt / Tag 20
Da ich es mir am Abend vorher nicht nehmen hab lassen mit Mr. Citroen noch den ein oder anderen Whiskey zu trinken war mir nach Ausschlafen zumute, während mein Mitreisender früh morgens noch mal schnell nach Finnland zurück über die Grenze gefahren ist um die dort gültige finnische Angellizenz noch einmal zu nutzen… Gegen Mittag brechen wir nach Alta auf, wo wir um 17:45 Uhr den Kai am Flughafen erwarten. Dieser erscheint tatsächlich gut gelaunt und von einer fiesen norwegischen Zoll-Kampf-Lesbe schwärmend, die ihn ausgiebig befummelt hat. Was hingegen nicht erscheint ist des Doktors Gepäck… Nach Angaben des Infoschalters sollte dieses noch später am Abend mit einer anderen Maschine in Alta ankommen. Eine kleine Fehlauskunft wann denn später am Abend sei, ließ uns zwar noch mal gegen kurz vor Zehn an den Flughafen fahren, aber das Gepäck wurde dann erst am nächsten Morgen bei unserem dritten Besuch in der Empfangshalle vollständig an uns übergeben.
Der in T-Shirt gekleidete Neuzugang sah eher aus wie ein Mallorca-Tourist der die falsche Maschine genommen hat. Hier erwarteten ihn 8 Grad und Nieselregen. Und weil es so herrlich Nass draußen war beschlossen wir in einer etwas teureren aber trockenen Hütte auf einem Campingplatz zu nächtigen… Rentier-Geschnetzeltes mit Salzkartoffeln wurde gereicht und wir tranken auf gutes Gelingen.
Wir melden uns wieder… bald hoffentlich…
2 Kommentare für "We made it! The Nordkap!"
Gude Willko&GayKay!
Super Bild vom Konopka bei seiner Ankunft(“is ja sommää”)
Grüße aus dem heißen, im Viertelfinale gegen Argentinien spielendem Deutschland.
Horrido!
Hach, das Gepäch-Tetris hat bestimmt Spass gemacht…
Freut mich, dass Ihr es an Kapp geschaft habt und bloge schön weiter.
Ich wohne seit dieser Woche übrigens erstmal für ne Weile in Gießen.
Schreibe einen Kommentar