24 Feb
Gegrüßt seien Sie, verehrter Leser,
welch herrliche Überraschung sie wieder hier auf Lonestarr.de begrüßen zu dürfen. Und wo Sie sich schon die Zeit nehmen hier vorbeizulesen, so möchte ich mir nun Zeit nehmen von den Ereignissen der vergangenen Woche zu berichten.
Bevor ich das toilettenbürstenlose Hostel verlassen habe, um in mein neues Teilzeit-Zuhause umzuziehen, konnte ich noch einige schöne Stunden in Downtown Toronto verleben. So blieb Zeit sich die “Steam Whistle Brewery” genauer anzuschauen.
In deutschen Gefilden würde sich eine solche Kleinbrauerei sicherlich schämen bezahlte Führungen anzubieten, hier erwartet uns aber für 16 $ (ca 10€) eine “Six Pack Tour”, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der 21 jahre junge Freiburger, der seine letzte Nacht nach einem halbjährigen Canada-Aufenthalt in Toronto verlebt, begleitet mich an diesem Abend. Genauergesagt ich ihn.
Jedenfalls genießen wir noch vor Beginn der Tour, mit dem wegen der lauten Umgebung allzeit schreienden J.J., 2 gratis Gläschen (immerhin 0,2l) auf nüchternen Magen. Der durchaus als unterhaltend zu beschreibende Rundgang, vorbei an einem von Hand zu bestückenden deutschen Spülautomaten, deutschem Hopfen und (im kleinen) deutsch beschrifteten Steckern/Kabeln, endet nach rund 30 min mit weiteren 3 Hopfenkaltgetränken und dem namensgebenden SixPack für den Heimweg. Ein angenehm herbes Pils das das Prädikat “Würd ich wieder saufen/kaufen!” wohl der Tatsache verdankt, das hier alle auf einen deutschen Braumeister hören. Weiter so…!
Doch bereits 2 Tage später hieß es Abschied zu nehmen, da ich nach einigen Bruchbudenbesuchen ein brauchbares Zimmer für 3 Monate gefunden hatte. Die Vormieterin war auch aus Deutschland und so blieb Zeit für ein Schwätzchen über die Vor und Nachteile dieses Umzuges. Natürlich war man froh dem allabendlichen wiederkehrenden Aroma irgendwo zwischen einer abgebrannten Käsefabrik und “Wie werde ich meine Mitbewohner los, Teil 3!”endlich entkommen zu sein, aber es war auch immer jemand zum Neuigkeiten austauschen (mit oder ohne Bierchen) in der Nähe. Mr. Okugi und ich werden uns wohl aber wiedersehen. Hat er doch ähnlich wie ich gerade erst mit einem Work&Travel Trip begonnen und möchte ebenfalls erstmal in Toronto bleiben.
Die Highlights meines neuen Zuhauses sind schnell erwähnt. Die Heizung würde durch einen kleinen Heizlüfter ersetzt, Doppelglas Fenster gibt es nicht, von der Türunterkante bis Boden fehlen etwa 6cm Press-Span, aber ich bekomme für 210 Euro ne große Glotze, nen sauberes Bad (mit einem Toilettenstrudel bei dem man sich wirklich fragt ob der sich in Australien andersherum dreht, Video folgt!), ne aktzeptable Küche und ruhige Mitbewohner sowie eine ordentliche Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Allen passionierten Kakerlakenjägern und da wird es bestimmt einige geben, sei versichert das hier: 1. ganze Häuser mit Elektrolüftern beheizt werden, 2. Fensterscheiben auch schon mal aus Plexiglas sind, 3. alle anderen Bewohner (in meinem Haus zumindest) auch nen Igelnotausgang in der Tür haben und das nach Besichtigung 3 anderer Wohnung das mit Abstand beste Angebot war.
So werde ich mich nun ganz der Jobsuche witmen und alsbald berichten was es neues aus dem Norden Amerikas zu berichten gibt.
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